Fed Cup

Andrea mit dem deutschen Fed-Cup-Team

Als ich erfuhr, dass ich das erste Mal beim Fed Cup dabei bin, saß ich alleine auf einem Hotelzimmer im kleinsten Dorf Italiens, hatte gerade verloren und trauerte dementsprechend ausgiebig. Barbara Rittner, unsere derzeitige Fed-Cup-Chefin, rief auf meinem Zimmer an und überbrachte mir die gute Nachricht persönlich. Mir fiel fast der Telefonhörer aus der Hand, heiß und kalt lief es mir den Rücken hinunter und ein schwerer Nierenstein machte sich im Magen bemerkbar.

Der Fed Cup ist der einzige Wettbewerb im Tennissport, bei dem man nicht als Einzelsportler antritt, sondern als Team. Es gibt drei Weltgruppen, die in der Art von Pools aufgebaut sind. In den einzelnen Gruppen sind fast alle Länder dieser Welt untergebracht. Die erste Weltgruppe ist die stärkste und beinhaltet bekannte Tennisnationen wie Russland, USA, Serbien und auch uns. Deutschland konnte im Jahr 2009 in Frankfurt am Palmengarten den Sieg gegen China einfahren und gehört somit zu den besten acht Teams der Welt.

Für einen Einzelsportler ist der Fed Cup das größte Geschenk und gleichzeitig die größte emotionale Herausforderung. Man leidet, man lacht, man freut sich, man weint. Tausend Gefühle in eine Woche gepresst sind oftmals sehr anstrengend, aber vor allem immer wunderschön, wenn man diese mit einem tollen Team, wie wir es haben, teilen kann.

Beim Fed Cup spielt man in erster Linie für andere. Für die Teamkollegen, für den Mannschaftsarzt und Physiotherapeuten, die Tag und Nacht wach sind, falls uns etwas passiert, für alle Mitgereisten und natürlich für sein eigenes Land, womit ich stellvertretend für nicht weniger als etwa 80 Millionen Leute den Schläger schwinge. Obwohl ich für Deutschland antrete, bin ich meinem Geburtsland Serbien noch sehr verbunden und fühle mich dort heimisch. Aber für zwei Nationen kann man ja leider schwerlich antreten.

Mit Sabine Lisicki, Anna-Lena Grönefeld, Tatjana Malek, Kristina Barrois, Julia Görges und mir sind nicht nur Teamkolleginnen am Start, sondern Freundinnen, was selten ist im Tennissport. Noch seltener im Tennissport sind gemeinsame Ziele, die man als Kollektiv erreichen will. Und wir werden unsere Ziele erreichen. Vor allem aber wollen wir ein Team aufbauen, das noch auf Jahre Bestand hat, denn unser momentanes Durchschnittsalter ist gerade einmal 21. Noch jede Menge Zeit für weitere Nierensteine also.

Weitere Infos zum Fed Cup unter www.fedcup.com